TSG Radsportler mit eigener Version der “Tour de France”

201506_Radfahren_Briancon_Gruppe_1112 Radsportler – die meisten davon Mitglieder der TSG Helberhausen -unternahmen jetzt bei herrlich warmem Alpenwetter ihren diesjährigenJahresausflug. Nachdem wir im letzten Jahr die Niederlande rund um Valkenburg auf dem Amstel Gold Race Kurs erkundet hatten, wurde jetzt der langersehnte Wunsch wahr, einige der legendären Alpen-Pässe der Tour de France zu bezwingen.Schon am ersten Tag (Mittwoch) wurden – nach 10stündiger Anfahrt zum Hotel de Paris in Briançon – die ersten Höhenmeter Richtung Sestrière zum Col de Montgenèvre (1.854 m) und durchs Val des Prés zum Col de L‘Echelle (1.762 m) als „Warmfahreinheit“ genutzt.

Am nächsten Tag stand dann der erste Klassiker auf dem Programm: Von Briançon nach Guillestre, die Schluchten „Combe du Queyras“ im Tal des Guil (Gorges du Guil) über Arvieux und die zerklüfteten Felsen von Casse Déserte (trockene Verwitterungslandschaft mit Schutthalden und Felsnadeln) mit dem Radfahrer-Denkmal für Louison Bobet und Fausto Coppi ging es auf eine knapp 90 km lange anstrengende Runde über den Col d’Izoard (2.360 m) und Cervières zurück nach Briançon.

Das sollte nicht der Höhepunkt gewesen sein: Stand doch am Freitag der nächste Klassiker mit Col du Lautaret (2.057 m) und dem Col du Galibier (2.645 m) mit Blick auf den weißen Berg (Mont Blanc) auf dem Zettel. Ein Teil der Gruppe fuhr sogar weiter hinunter bis Valloire zum Col du Télégraphe (1.566 m) und anschließend wieder hoch zum Galibier und nach Briançon zurück. Tagesbilanz: 2.870 hm / 122 km.

Auch der letzte Tag *) hatte es Höhen- und Kilometer-mäßig in sich: Nach kurzer Autoanfahrt starteten wir in Guillestre zur Col du Vars-Runde, zunächst durch das Tal der Durance Richtung Embrun zum Lac de Serre-Poncon. Bei herrlicher Aussicht über den See kurbelten wir durch die Schluchten des Ubaye-Tals nach Barcelonette. Nach einer kurzen Brunnenrast in Jausiers ging es dann nur noch bergauf: Waren die bisher gefahrenen Pässe mit bis zu 10% noch steil, war der Col du Vars (2.109 m) mit bis zu 13% eher heftig steil und auch noch lang.

Dafür belohnten wir uns auf der Passhöhe mit einer herrlichen Alpenkulisse und kühlen Getränken. Die rasende Abfahrt nach Guillestre durch den Skiort Vars (1.860m) war dann der Lohn für die fast 130 km lange Tagesrunde.

*) Ursprünglich hatten wir die Königsetappe zur legendären Alpe d’Huez – dem Kultanstieg und vorletztem Etappenziel mit Bergankunft der diesjährigen Tour de

France- geplant. Leider ist die Hauptverbindungstraße Briançon – Grenoble durch einen Tunneleinsturz beim Lac du Chambon seit April bis vs. November gesperrt, so dass wir uns spontan für eine Alternativroute entschieden haben.

Alle waren sich bei der Rückfahrt am Sonntag einig: das waren anstrengende, aber unvergessene und erlebnisreiche Tage. Im nächsten Jahr ist der schon einmal verschobene Ausflug zum badischen Kaiserstuhl geplant.

1) Der Col de Montgenèvre (italienisch Colle del Monginevro) ist ein französischer Pass auf 1.854 m in den Cottischen Alpen. Nur wenige Kilometer östlich ist die heutige Grenze zu Italien. Er verbindet das obere Susatal (Region Piemont/Provinz Turin) mit Briançon (Département Hautes-Alpes) in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.

2) Der Col de l’Echelle (1.762 m) verbindet das Vallee de la Claree mit dem Vallee Etroite. Die Straße über den Col de l’Echelle verbindet Bardonecchia (Italien) mit Sallé (Frankreich) im oberen Val des Prés. Eigentlich besteht der Übergang aus zwei Passhöhen, einem kurz hinter der italienischen Grenze gelegenen Scheitel, der in manchen Karten als Le Mauvais Pas bezeichnet wird und dem weiter südlich gelegenen Col de l’Echelle.

3) Der Col d’Izoard ist ein 2.360 m hoher Straßenpass in den französischen Alpen, Département Hautes-Alpes und ist der dritthöchste Pass der Route des Grandes Alpes. Die Straße verbindet Briançon und das Tal des Guil. Verkehrstechnisch hat der Pass nur geringe Bedeutung, da die durch das Tal der Durance führende Alternativroute (N94) kürzer und besser ausgebaut ist.

4) Der Col du Lautaret verbindet die Täler Oisans und Briançonnais. Man erreicht den Col du Lautaret von drei Seiten. Die Südostrampe beginnt in Briançon und führt hinauf zur 2.057 m hohen Passhöhe. Die Westrampe kommt aus dem Ort Le Clapier bei Le Bourg-d’Oisans (Alpe d’Huez). Dies ist die längere und schwierigere Seite zum Lautaret. An ihr liegt der Stausee Lac du Chambon und der Wintersportort La Grave. Von Norden ist der Col du Lautaret von Saint-Michel-de-Maurienne über den vorgelagerten Col du Télégraphe (1.566 m), den Skiort Valloire und den Col du Galibier erreichbar.

5) Der Col du Galibier (2.645 m) ist ein Gebirgspass im französischen Teil der Alpen. Die über den Col führende Pass-Straße wurde 1876 erbaut und ist mit einer Höhe von 2.645 m mit Stand Herbst 2007 der fünfthöchste asphaltierte Straßenpass in den Alpen.

6) Der Col du Télégraphe ist ein Gebirgspass mit einer Höhe von 1.566 m in den französischen Alpen, Département Savoie. Die gut ausgebaute, asphaltierte Straße ist die Hauptverbindung des Ferienortes Valloire mit dem Tal der Arc. Seinen Namen hat der Pass von dem Fort auf einem Felsvorsprung in der Nähe des Passes.

7) Der Col de Vars Pass befindet sich an der Grenze zwischen den Départements Hautes-Alpes und Alpes-de-Haute-Provence in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Er verbindet das Tal der Ubaye mit dem Queyras-Tal und der Stadt Embrun über den Berg Parpaillon. Der Pass befindet sich auf einer Höhe von 2108 m über dem Meeresspiegel und ist von Mai bis Oktober geöffnet. Die asphaltierte Straße D902 führt von Saint-Paul-sur-Ubaye (1.466 m) im Südosten über den Pass nach Vars (1.860 m) und weiter nach Guillestre (1.000 m) im Nordwesten. Der Col de Vars zählt zur Hochalpenstrasse Route des Grandes Alpes.

8) L’Alpe d’Huez (Zielankunft auf 1.850 m) ist ein Wintersportort in den französischen Alpen auf dem Gebiet der Gemeinde Huez. International bekannt ist er einerseits als Bergankunft bei der Tour de France und andererseits als einer der wichtigsten archäologischen Ausgrabungsorte mittelalterlichen Silberbergbaus in Europa.

 

Bericht und Bilder: Meinhard Menn

Alle Touren unter:

Tag 1: https://connect.garmin.com/activity/813888171

Tag 2: https://connect.garmin.com/activity/820658159

Tag 3: https://connect.garmin.com/activity/820658066

Tag 4: https://connect.garmin.com/activity/820657952