Große Sause in Helberhausen – 125 Jahre TSG

Als an Festsamstag trotz der zeitgleich stattfindenden Feste Stünzel und dem Müsener Trecker-Fest dann doch gut 500 Feiernde auf den Bänken und Tischen im Festzelt tanzten, war den Verantwortlichen der TSG Helberhausen die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Die Planungen zum 125-jährigen Vereinsjubiläum waren voll aufgegangen.

Aber der Reihe nach: Bereits im Frühjahr 2019 legte der Vorstand des Sportvereines des Dorfes Helberhausen fest, dass das Fest der Turn- und Sportgemeinde wieder umfangreich gefeiert wird. Orientierung lieferte dem Vorstand das Dorfjubiläum Helberhausens, das 2018 tausende Besucher in „die Löffelstadt“ lockte. Und so zogen sich die Meetings für das Fest über gut vier Jahre, ein Fest mit allem Drum und Dran wurde geplant. Zudem wurde eine umfangreiche Festchronik geschrieben, die auf über 400 Seiten die letzten 25 Jahre im Sportverein zusammenfasst.

Den Auftakt in dieses Jubiläumsjahr bildete der Stadt-Gärtner und TSG-Freund Martin Roth, im ländlichen Helberhausen jedem als „Hasen-Maddin“ bekannt. Mit über 1.000 Begonien pflanzte der Vorsitzende des Helberhäuser Kaninchenzuchtvereins den Schriftzug „125 TSG“ in das eigens für das Fest angelegte Beet vorm Sportplatz. Auch schon vor dem Fest war das Beet ein sehr beliebtes Foto-Motiv und wurde über die sozialen Netzwerke vielfach geteilt.

Die eigentlichen Festaktivitäten begannen dann an Fronleichnam mit einer Sternwanderung nach Helberhausen. Aus allen Richtungen strömten dabei Wanderer, Radfahrer und Läufer nach Helberhausen, um im Festzelt am reichhaltigen Kuchenbuffet die auf der Tour verloren gegangenen Kalorien gleich wieder drauf zu futtern. Auch das Rondell draußen und die Theke im Festzelt wurden an dem sonnigen Donnerstag gut besucht, was in den folgenden drei Festtagen nicht nachließ. Mit etlichen Fässern Bier und Kasten über Kasten Wasser kühlten sich die Helberhäuser und die zahlreichen Besucher  ab. Die zurückgelegte Route nach Helberhausen konnte auf einer großen Wanderkarte „verewigt“ werden. Ein besonderes Highlight des Tages war das Jubelturnen neben dem Festzelt. Abends legte dann noch Menn & Co. LTD im Festzelt auf, womit der Start ins lange Festwochenende geglückt war.

Am Freitag ging es dann gegen Abend mit einer Kranzniederlegung am Dorf-Friedhof weiter. Dort gedachten die TSGler den verstorbenen Vereinsmitgliedern und Helberhäusern.

Nach diesem Moment der Ruhe ging es dann mit dem offiziellen Festkommers im Festzelt weiter. TSG-Leichtathlet Oliver Schmitt sprang dafür kurzfristig als Moderator ein, nachdem der eigentliche Moderator und Festbuch-Chefautor Florian Neus krankheitsbedingt passen musste. Zusammen mit Felix Menn führte Schmitt dabei gekonnt durch das dreistündige Fest-Programm. Kurz vor Start des Abends wurden notgedrungen weitere Tische und Bänke in das Festzelt gestellt, weil so viele Menschen gekommen waren, um zusammen mit der TSG den festlichen Akt des 125-jährigen Jubiläums zu begehen.

Viele Abteilungen nutzten die Gelegenheit des Abends, um sich zu präsentieren. Die Mittwochs-Leichtathleten leiteten den Abend ein. Mit den Füßen in Skischuhen steckend, die wiederum auf einem Holzbalken festgebohrt waren, zeigten sie, wie man die Gravitation scheinbar außer Kraft setzen kann. Die Rasselbande folgte sogleich mit einer Sprungbrett-Aufführung. Für musikalische Darbietungen sorgten der Helberhäuser Eintracht-Chor und der Chor der Freiwilligen Feuerwehr des Dorfes. Zudem sorgte das Orchester der Freitagsfrauen, eine der stärksten Gruppen der TSG, für eine musikalische Darbietung der anderen Art. Unterstützt von Star-Dirigent Ulrich Schmidt alias Ulrich von der Wilhelmsburg zu Oranien Schmidt musizierten die Frauen, was die Flöten hergaben. Natürlich wurde auch getanzt. Neben den etwa 40 TSG-Skydancers traten auch die TGW-Frauen auf, die nochmal an ihre goldenen Zeiten anknüpften und zusammen mit Töchtern beinahe die Bühne auseinander performten.

Das antike Wagenrennen der Dienstagsmänner lieferte dann noch Spannung, welches der Gefährte die schnellste Runde auf der Festzelt-Strecke zurücklegte. Zum krönenden Abschluss gab es dann noch den TSG-Tanz, der von den Skydancers und CrossAgeFit-Übungsleiterinnen Elke Stötzel und Carola Schmitt, sowie Antje Dickel, initiiert wurde, wo alle TSGler aber mitmachen konnten.

Nach dem Festakt spielte der Spielmannszug Müsen und der Musikverein Müsen bei toller Atmosphäre vor der beleuchteten Kapelle den großen Zapfenstreich. Damit war der Festakt mehr als gelungen.

Samstagabend hieß es dann: Feiern und Trinken! Die Band Donaupower gab in Helberhausen ihren Saison-Auftakt und legte einen Wahnsinnsauftritt hin. Bis nachts um 2 Uhr fetzten die aus ungarischen und bayrischen Musikern bestehende Band einen Song nach dem anderen ins Festzelt, was nicht nur bei der Dorfjugend gut ankam.

Der Sonntag begann um 10 Uhr mit einem Gottesdienst im Festzelt und anschließendem Frühschoppen mit musikalischer Begleitung des Stadtorchesters Hilchenbach. Ab 13 Uhr eröffnete schließlich die Festmeile rund um den Sportplatz ihre Pforten und über 30 Verkaufsstände, betreut von TSG-Abteilungen, Helberhäuser Nachbarschaften und Vereinen, luden zum Schlendern und Schlemmen ein.

Zudem gab es einige Attraktionen zum Mitmachen: Der aufblasbare Bungee-Run bereitete nicht nur die Kindern Spaß und beim Go4O-Parcour konnten sich Groß und Klein für den Orientierungslauf begeistern lassen. Für die Kinder gab es eine eigene Gesichter-Schminken-Station und auf Wunsch konnte sich jedes Kind eine Luftballon-Figur formen lassen. Auch die Wasserrutsche auf der Wiese hinter der Turnhalle war zu jeder Zeit gut besucht.

Die Treckerfreunde Helberhausen stellten ihre historischen Fahrzeuge aus und rund ums Feuerwehrhaus wurden von der Unterdorf-Nachbarschaft Cocktails mit oder ohne Alkohol frisch zubereitet. Für das leibliche Wohl sorgten eine Vielzahl an Ständen mit Angeboten wie selbstgemachtem Kartoffelpuffer, Bratkartoffeln oder die erstklassigen Angus-Burger von Jens Menn. Besondere Festmeilen-Gäste waren die Puppen der Puppen der Puppenbühne Feuerwehr Kreuztal – und auch die Helberhäuser Bären in ihren Bärenkostümen durften am Sonntag auf der Festmeile nicht fehlen. Diese sammelten Spenden für neue Tornetze auf dem Sportplatz.

Alles in allem blicken die Helberhäuser auf vier wunderschöne Tage zurück, die sicherlich noch einige Zeit in Erinnerung bleiben werden. Ein großer Dank gilt allen Helfern und Gästen, die zu dem tollen Jubiläumsfest beigetragen haben.